Chronik der Siedlergemeinschaft

Die Geschichte unseres Vereins reicht bis in das Jahr 1892 zurück.
Anläßlich des 100. Geburtstages des Vereins im Jahre 1992 wurde mit dem Schreiben der Festschrift (Teil I) begonnen.
Im Jahr 2002 wurde mit dem Teil II fortgesetzt.

Inhaltsverzeichnis der Festschrift... [116 KB]

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Erika Petermann
Erika Petermann


Anfangs der neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts wurde das Domänenvorwerk Radeland aufgesiedelt. Weil sich das Gelände nicht nur durch eine unzerstörte Natur auszeichnete, sondern auch verkehrsgünstig zu Berlin lag, fanden sich schnell Käufer und Pächter für die parzellierte Flur. Die Aktivsten aus ihren Reihen gründeten am 27. Oktober 1892 den Haus- und Grundbesitzer- Verein e. V. Eichwalde.
Mit dem Zusammenschluss schufen sich die künftigen Siedler eine Basis, von der aus sie die vielfältigen Aufgaben gemeinsam angehen konnten, die mit der Umwandlung von Wald, Wiesen und Feldern in ein geordnetes Gemeinwesen - die künftige Gemeinde Eichwalde - verbunden waren.
Solidarisches Handeln und eine enge Verflechtung mit der Kommune waren für das organisierte siedlerische Tun im Ort bestimmend.

So begann die Geschichte der Siedlergemeinschaft Eichwalde e.V.

Es waren zumeist Handwerksmeister, Fabrikanten, Gewerbetreibende und Angestellte, die als erste in Eichwalde siedelten. Dieser Personenkreis bestimmte den Charakter des Vereins und mit seiner Hilfe für längere Zeit auch die Struktur der Gemeinde.
Der Verein verfolgte das Ziel, die Interessen seiner Mitglieder bei der Anlage des Ortes zu vertreten, fachlichen und juristischen Beistand zu gewähren sowie die Mitglieder zur Mitgestaltung der Gemeinde Eichwalde anzuhalten.
Im Zeitlauf änderten sich die Namen der Zusammenschlüsse und die Schwerpunkte ihres Handelns. Das Ziel aber blieb: Den Mitgliedern ein familienförderndes Leben in einer menschengerechten Umwelt zu sichern.
Schon Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Ortskern durch das aufstrebende Bürgertum villenartig bebaut. Dabei war die Ortsgestaltung weitgehend Siedlerangelegenheit, gefördert dadurch, dass zwischen Gemeinderat und Vereinsvorstand weitgehend Personalunion bestand.
Gelder wurden für verschiedene Dinge bereit gestellt. Z. B. für die Freiwillige Feuerwehr, die Herrichtung der Plätze, Bänke und Papierkörbe, die Friedhofskapelle.
Später, Ende der zwanziger Jahre, siedelten auch weniger Begüterte, vornehmlich am Ortsrand. Sie rodeten das Land um den heutigen Wasserturm, fanden sich zu einer Interessengemeinschaft zusammen. Eine durch sie eingerichtete Pflasterkasse, in die die Neusiedler wahrhaft pfennigweise ihren Anteil einbrachten, half ihnen, die erheblichen Anlieger- und Erschließungskosten aufzubringen. Die Pflasterkasse ermöglichte es der Kommune, in einer Zeit der Rezession und extremer Arbeitslosigkeit befestigte Straßen anzulegen.
Der 2. Weltkrieg trug auch in die Siedlerfamilien viel Leid und Elend. Das Geld der Pflasterkasse wurde, wie so vieles andere auch, verschossen. So gibt es in Eichwalde auch heute noch Sandwege zwischen ausgebauten Straßen, die allerdings zurzeit gut gepflegt werden.
Zum Kriegsende und danach war das Hauptaugenmerk der Siedler auf die Nutzung jedes Quadratmeters Gartenland für den Anbau von Obst, Gemüse und Futterpflanzen gerichtet.
Die nunmehr 120-jährige Geschichte spiegelt sich im Wirken dreier Vereinigungen:

1. Haus- und Grundbesitzerverein e.V. Eichwalde (1892 – 1953)
2. Interessengemeinschaft Eichwalder Grundbesitzer I.E.G. (1926 – 1953)
1953 vereinigten sich die beiden Siedlerorganisationen zur
3. Sparte Siedler im Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (VKSK)seit 1991 als Siedlergemeinschaft Eichwalde e.V.

Dieser Verband hatte einerseits die Aufgabe, Siedler mit Futtermitteln, Dünger und Baustoffen zu versorgen und andererseits die Eichwalder Bevölkerung mit Obst, Gemüse, Eier, Kaninchenfleisch u. a. zu unterstützen.
1964 stellte die Gemeindeverwaltung den Siedlern das Grundstück in der Schulzendorfer Straße Ecke Fontaneallee zur Verfügung, auf dem u. a. auch eine Laubdeponie angelegt wurde. 1996 gab der Verein das Gelände an die Gemeinde zurück. Dort stehen jetzt 3 schöne neue Häuser.
Heute wird die Arbeit in der Siedlergemeinschaft Eichwalde nicht mehr von wirtschaftlichen Zwängen geprägt. Obst und Gemüse ist auf dem Markt in genügender Menge vorhanden. Jedoch schmeckt eine Tomate, Grüne Bohne oder Radieschen, Kirschen, Äpfel, Pflaumen aus dem eigenen Garten einfach besser. Unser Garten dient nun in der Hauptsache dem Erholungszweck und dem Zusammenhalt in der Familie.

In Vorträgen vermitteln Referenten Fachwissen u. a. zum Anbau, Baumschnitt, Rosen, Schädlingsbekämpfung, Gesundheitsvorsorge, Baurecht, Nachbarschaftsrecht, Versicherungen. Auch interessante Reiseberichte sind Themen unserer Zusammenkünfte, zu denen auch immer Gäste willkommen sind.

Zur beliebten Tradition wurden Neujahrswanderungen in die nähere Umgebung, Tagesfahrten im Sommer mit ferneren Zielen und am Jahresende eine Weihnachtsfeier mit Musik und Tanz oder eine Fahrt zu einem Weihnachtsmarkt.

1924 führte der Verein erstmalig ein Eichwalder Volksfest durch. Später schlossen sich noch andere Vereine an, und so hatte bis in den 2. Weltkrieg hinein Eichwalde sein Volksfest, später Rosenbaumfest genannt, das heutige Rosenfest.
Wir beteiligen uns jedes Jahr mit einem Stand und bieten den allseitig beliebten Kuchen, die Rosenbowle und mit Stolz eine Rosenschau den Besuchern.
Auch beim Adventsbasar sind wir mit Kaffee, Kuchen und Glühwein dabei.
1972 bis Ende 2011 war die Gaststätte „Zum Stern“ unsere monatliche Versammlungsstätte. Ein neuer fester Treffpunkt für unsere Zusammenkünfte muss noch gefunden werden.
Die Siedlergemeinschaft hat in 120 Jahren Höhen und Tiefen gemeistert, wurde von verschiedenen Gesellschaftssystemen geprägt. Seit 1996 ist Bärbel Gaidies die Vorsitzende. Sie hat dafür Sorge getragen, dass Traditionen bewahrt und Neues eingeführt wurde.

Im Juli werden wir unser Jubiläum festlich begehen.

Erika Petermann
Siedlergemeinschaft Eichwalde
Mit Auszügen aus der Chronik

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